| 21.10.2022
Steigende Zinsen, konjunkturelle Unsicherheiten, Inflation und Vorgaben der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin gegenüber den Banken sowie Unsicherheiten wegen des Ukraine-Krieges gehen auch an der Immobilienwirtschaft im Kreis Wesel nicht spurlos vorbei. Das meldet die Firma Immobilien Berndsen aus Wesel. „Die Preisrallye, getrieben durch niedrige Zinsen über Jahre hinweg, ist erstmal vorbei“, sagt Jennifer Berndsen von Immobilien Berndsen, Vorstandsmitglied IVD West.
Selbst Immobilien mit Modernisierungsstau seien wegen der Niedrigzinsphase gut verkauft worden. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Immobilien, die den aktuellen Top-Anforderungen an Ausstattung und Lage nicht mehr erfüllen, sind somit die Verlierer. Hier gehen die Preise deutlich runter. Bei den Verkäufern macht sich derzeit die Unsicherheit darüber breit, ob der Zeitpunkt zum Verkauf verpasst wurde. Die Eigenkapitalanforderungen der Banken seien in den letzten Monaten ebenfalls gestiegen, berichtet Jennifer Berndsen. Objekte würden derzeit genau geprüft, besonders hinsichtlich Drittverwendungsfähigkeit und Nachhaltigkeit. „Auch wird die Zusammenarbeit mit den Banken intensiver und ein erhöhter Beratungsbedarf durch uns als Immobilienexperten rückt in den Fokus“, sagt Jennifer Berndsen. Insgesamt sei eine Zurückhaltung der Kaufinteressenten zu verzeichnen. „Die Interessenten warten teilweise auf zu erwartende Immobilienpreissenkungen in absehbarer Zeit. Kapitalanleger sind zurückhaltend, da das Fremdgeld aktuell teurer wird, welches in ein Kaufpreisangebot eingepreist wird.“